Bei uns können Sie schießen (lernen) ...

 

Da die Bruderschaft Mitglied im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist, richten wir uns an dessen Sportordnung welche die Grundlage für jedes Training und Schießen darstellt.

Sportschießen oder auch Schießsport ist international der sportliche Umgang mit Schusswaffen. Sportliches Schießen bedeutet Schießen nach bestimmten Regeln. Die Waffe wird dabei – entgegen ihrem militärischen oder jagdlichen Ursprung – als Sportgerät verwendet. Ein modernes Sportgewehr ist ein Hightech-Sportgerät, welches sich weder mit einer Jagd- und schon gar nicht mit einer Kriegswaffe vergleichen lässt. Der Schießsport ist weit mehr als einfach nur gedankenloses Rumballern. Ganz im Gegenteil: Wer diese Sportart ausüben will, braucht Konzentration, Disziplin und eine ruhige Hand. Es ist ein anspruchsvoller Sport, der nicht zuletzt auch eine gewisse Reife und Charakterstärke erfordert.

Die Fähigkeit der Konzentration ist neben dem Schießsport auch für eine gute schulische Leistung und sogar für das Berufsleben wichtig und wird, wenn man den Sport ernsthaft betreibt, durch das Schießen gesteigert. So ist es kein Wunder also, dass gute Schützen in der Regel auch sonst erfolgreich sind, auf jeden Fall aber mitten im Leben stehen. Kein Wunder auch, dass sich der Schießsport einer ungemein großen Beliebtheit über alle Bevölkerungsgruppen und soziale Schichten hinweg erfreut. Der Schießsport wird auch als Präzisionssport bezeichnet, wie beispielsweise auch Billard. Es geht in den Wettkämpfen schon längst nicht mehr darum, wer hat die meisten 10er geschossen, nein es kommt mittlereile auf die meisten und besten Innenzehner an. Von einer Innenzehn spricht man, bei der maschinellen Auswertung (siehe weiter unten), wenn mindestens eine 10,4 geschossen wird.

Das Training eines Sportschützen ist vielfältiger als es sich zunächst vermuten lässt. Neben Konzentrationsübungen, wie zum Beispiel autogenem Training und/oder Autosuggestion, sowie dem ,,Feilen“ an Technik und Anschlag auf dem Schießstand, erfordert dieser Sport auch allgemeine Fitness. Diese kann zum Beispiel durch Joggen, Schwimmen oder Radfahren erlangt werden. Zudem muss ein Sportschütze in der Lage sein, das Gewicht der Waffe (ca. 6 kg) zu beherrschen.

Das Mindestalter für die Ausübung des Schießsports mit Druckluftwaffen ist 12 Jahre (mit Ausnahmegenehmigung 10 Jahre). Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 16 Jahre alt sind, ist auch das Schießen mit kleinkalibrigen Schusswaffen unter Obhut verantwortlicher und zur Kinder- und Jugendarbeit für das Schießen geeigneter Aufsichtspersonen erlaubt.

Ob mit dem Luftgewehr, dem Kleinkalibergewehr oder der Pistole – jede Disziplin hat ihre ganz speziellen Reize und meist ist für jeden Geschmack etwas dabei.

In unserem Schützenheim betreiben wir einen Schießstand, auf dem wir trainieren oder auch interne Wettkämpfe und öffentliche Schießen veranstalten. Wir haben jeden

Donnerstag ab 18:00 Uhr geöffnet. An Feiertagen bleibt der Schießstand und das Schützenheim geschlossen. Jeder, der sich einen Eindruck vom Schießsport machen möchte, ist gerne eingeladen. Jugendliche sollten zuerst in Begleitung eines Elternteils starten.

Unser Schießstand hat Schießbahnen mit Seilzuganlagen. Dort kann dann mit Luftdruckwaffen geschossen werden. Zusätzlich haben wir noch drei Kleinkaliberstände (50 m).

 

Unser geschulter Schießausschuss ist jederzeit in der Lage das anlernen mit dem Sportgerät fachmännisch zu zeigen und den Spaß am Schießsport zu vermitteln. Es spielen für den Schießsport die Statur und der Fitnessstand keine Rolle, man sollte "nur" die nötige Ruhe, Geduld und Ausdauer mitbringen.

Sportschießen und der Umgang mit Waffen durch sachkundige Schützen unterliegt keiner besonderen Gefahr, wenn sich alle an die Sicherheitsbestimmungen halten. Unfälle mit Waffen sind im Vergleich zur legaler und registrierten Waffen gering.

Das Sportgerät und das nötige Zubehör wie z.B. Munition (beim LG- und LP-Schießen) und Schießscheiben werden generell vom Verein gestellt.

 

Der Schießsimulator - Eine Sportwaffe ohne Kugel!  für Kinder und Schüler - ohne Risiko:

 

Kinder unter 12 Jahren dürfen laut Gesetz noch nicht mit Schusswaffen trainieren. Um den Kindern unseren Sport näher bringen zu können hat sich die Bruderschaft, mit Hilfe von Spenden, einen Schießsimulator (Lichtpunktgewehr) angeschafft.

Mit diesem (Lichtpunkt-) Gewehr müssen die 6-11-jährigen Schnuppergäste nicht mehr auf eine ferne Zukunft vertröstet werden. Es geht ganz einfach und schnell: Nur kurz den Simulator aufgestellt, den Laptop angeworfen und schon kann es los gehen. Nach einer kurzen Einweisung geht es auf die "Punktejagd" - ganz ohne Gefahr. Denn der Simulator "schießt" - wie die Fernbedienung des TV-Gerätes zu Hause - mit Infrarot. Den "abgegebenen Schuss" kann man dann auf dem Laptop betrachten.

Luftgewehr (LG):

 

Mit dem “Luftgewehr” (LG) wird aus 10 m Entfernung auf relativ kleine Schießscheiben geschossen. Das Zentrum der Scheibe, also die Zehn, hat einen Durchmesser von 0,5mm mit +/- 0,1mm Toleranz. Ein Standard-Wettkampf beträgt 30 Schuss innerhalb von 50 Minuten. Geschossen wird „stehend-Freihand“, "stehend- aufgelegt" und "stehend-angestrichen". Vereinsintern werden manche Veranstaltungen auch "sitzend-aufgelegt" geschossen.

Luftpistole (LP):

 

Jenes Schießen ist eine der schwierigsten Disziplinen beim Sportschießen. Das Schießen findet grundsätzlich „stehend-Freihand“ oder relativ neu "stehend-aufgelegt" statt. Beim Schießen mit der Luftpistole steht der Schütze nicht frontal zur Scheibe, sondern etwas seitlich gedreht. Die neuere Methode jedoch besagt, dass der Schütze in einem 90°-Winkel zur Scheibe stehen soll. Die Luftpistole wird mit ausgestrecktem Arm und nur mit einer Hand gehalten, was eine spezielle Kondition abverlangt, um die "Waffe" möglichst ruhig halten zu können. Die Luftpistole ist ein bis zu 1,5 kg schweres Sportgerät. Gezielt wird, nicht wie üblich und in den meisten anderen Disziplinen mit Hilfe eines Ringkornes, sondern über Kimme und Korn. Die Entfernung zur Scheibe beträgt wie beim Luftgewehrschiessen 10 Meter, aber der Zehner-Ring fällt mit 11,5 Millimetern Durchmesser etwas größer aus. Um den Abzug auszulösen, muss ein Gewicht von mindestens 500 Gramm überwunden werden, was es nicht gerade einfacher macht, die Pistole über die gesamte Wettkampflänge ruhig und sauber im Ziel zu halten. Im Wettkampf werden 30 Schuss in 50 Minuten. Bei einem Wettkampf werden beliebig viele Probeschüsse und 30 Schuss auf Wertung geschossen. Auf jede Schießscheibe dürfen maximal 5 Schuss abgegeben werden.

Kleinkaliber (KK) 50 m:

 

Im Kleinkaliber Standard werden 30 Schuss innerhalb 50 Minuten und beim KK-3-Stellungswettbewerb (liegend, stehend und kniend) jeweils 30 Schuss in jeweils 75 Minuten, inkl. Umbauzeit, geschossen. Dazu beliebig viele Probeschüsse vor dem ersten Wettkampfschuss in jeder Anschlagsart.

 

Kurzum ist der Schießsport sehr vielfältig und ein Sport der viel Freude bereitet und auch gleichermaßen begeistern kann. Egal ob jung oder alt, männlich oder weiblich. In kaum einer anderen Sportart kann zum Beispiel ein Jungschütze zusammen mit seiner Schwester, dem Vater, der Mutter , Tante, Onkel oder auch mit dem Großvater oder gar mit der Großmutter in der gleichen Mannschaft starten.

Die Auswertemaschine:

 

Für eine bessere und faire Scheibenauswertung hat sich die Bruderschaft Ende des Jahr 2019 eine Auswertemaschine zugelegt. So ist es "blitzschnell" möglich die beschossenen Scheiben und Schießstreifen auszuwerten. Man geht davon aus, dass die Schützen ins Schwarze treffen - und misst lediglich den Abstand von der absoluten Mitte.
Und zwar in tausendstel Millimeter beim Luftgewehrschießen und in hundertstel Millimeter beim Kleinkaliberschießen.
Was wiederum mit der Tatsache zusammenhängt, dass Luftgewehre wesentlich präziser schießen als Kleinkalibergewehre.
Die Schützen können sofort erkennen, dass ein 3,5-Teiler LG im Prinzip genau so viel wert ist wie ein 187-Teiler KK. Wohlgemerkt - wir reden hier über tausendstel Millimeter !
Legt man die Scheiben nebeneinander, so sieht man kaum einen Unterschied. Und in solchen Fällen muss "Kollege Computer" ran. Ein spezieller Scanner sieht sich das Einschussloch genau an, analysiert Größe und Lage und errechnet dann den Mittelpunkt des Loches. Der beste Schuss ist eine 10,9 mit einem 0er Teiler.

Wir können Euch das am besten bei einem Training veranschaulichen und erklären.

 

Also: Kommt vorbei und erfahrt mehr zu diesem schönen und interessanten Sport. Wir freuen uns auf euch.

 

Bildquellen:

Klinger-GmbH; Disag; Feinwerkbau; Holme; 4komma5; Luftgewehr-diabolos-test & privat

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